Verbindung zu Farben

Farben sind für uns meist in erster Linie an „mag ich” oder „mag ich nicht” Wertungen gekoppelt. Vielleicht haben wir Erinnerungen, die mit einem bestimmten Grünton verbunden sind, oder wir wissen nicht einmal, warum wir eine Farbe mögen oder nicht. Erst, wenn wir uns bemühen zu beschreiben, wie eine Farbe auf uns wirkt, kommen wir dem inneren Gehalt von Farbe näher.

Farben transportieren ganz bestimmte Qualitäten, man kann auch empfinden, dass sie in Verbindung mit ewigen Wahrheiten stehen. Kinder haben dieses unmittelbare Erleben von Farbe noch. Einmal malte ich mit meinem Enkel Miro als er ca. 4 Jahre alt war. Er begann mit Zinnoberrot. Er malte und malte, immer weiter Zinnoberrot bis das ganze Blatt voll davon war.

Ich sah ihn an und sagte nur: „Na, da hast Du ja eine Farbe gemalt!” er antwortete: „Ja, die Farbe macht sooooooo”. Dabei breitete er seine Arme aus, stand ganz aufrecht und groß und strahlte. So einfach geht Farberleben – wenn wir nur so frei wie Kinder wären, frei von einem übermächtigen Kopf. Wenn Du Dich mehr mit den Qualitäten der Farben befassen möchtest und mehr mit Ihnen verbinden magst, male verschiedene Farben und lass sie auf Dich wirken. Dann schreib ein paar Wörter oder Sätze dazu. Am besten probierst Du das erst einmal mit 3–4 Blautönen, Rottönen und Gelbtönen. Du wirst überrascht sein, wie differenziert unsere Wahrnehmung verschiedener Nuancen wird. Beim Malen entstehen auch unterschiedliche Bewegungen und Rhythmen im Bild, je nach Farbton. Diese Experimente macht man am besten mit Aquarellfarben, da sie den höchsten Anteil an Farbpigmenten haben. Viel Spaß beim Ausprobieren!

In einem Kurs von Laura Summer habe ich die Übung mit drei Rottönen gemacht. Für mich ist immer schön, den Farbnamen und bestenfalls noch den Hersteller mit aufzuschreiben.